Sträucher und Stauden

Der April eignet sich noch gut um Sträucher und Stauden zu pflanzen, und manche Stauden zu teilen. Teilen tut man die Stauden, die nach ein paar Jahren immer weniger blühen oder in ihrer Mitte immer mehr verkahlen. Das regt ihr Blütenwachstum wieder an, und als Nebeneffekt bekommen sie mehr Pflanzen zum Verschenken oder als Lückenfüller im Beet. Die meisten Stauden bevorzugen allerdings eine Teilung im Herbst, aber die, die im Herbst erst blühen und die wintergrünen Stauden wie zum Beispiel das Purpurglöckchen bevorzugen eine Teilung im Frühjahr. Dazu sticht man die komplette Staude großzügig mit Wurzelballen aus und zerteilt den Wurzelballen dann mit dem Spaten und Schwung in mindestens faustgroße Stücke. Diese können danach alle wieder eingepflanzt werden. Sehr wichtig ist das regelmäßige Bewässern der neu eingepflanzten Staudenteilstücke bis sie wieder richtig angewachsen sind.

Allerdings gibt es auch Stauden wie Rittersporn, Pfingstrose, Tränendes Herz und Christrose die eher selten geteilt werden wollen.

Frühlings-Platterbse

Eine nicht so bekannte, sehr hübsche April-Staude wäre die Frühlings- Platterbse (Lathyrus vernus). Ihre Blüten (April-Mai) haben einen tollen Farbverlauf von zuerst Rotviolett zu Violettblau. Sie wächst gerne im Halbschatten und sollte bei langen Trockenphasen auch mal gegossen werden. Geliebt wird sie von Hummeln und einigen Wildbienenarten.

Elfenblumen

Auch die meisten Elfenblumen (Epimedium) kommen im April zum Blühen. Die zarten, filigranen Blüten gibt es in Weiß, Gelb, Orange, Rosa, Lila und Rot. Und es gibt Sorten deren Laub auch im Winter grün und dekorativ ist. Bei diesen Sorten sollte man im März dann das alte Laub abschneiden, bevor die zarten Blüten und das neue Laub austreiben. Sie sind robuste und gute Bodendecker und kommen auch an schwierigen Stellen im Garten, wie unter Gehölzen, gut klar. Trockenheit stecken sie gut weg und sie halten in ihrem Bereich auch das Unkraut fern.

Die sommergrünen Sorten kommen meistens aus Ostasien und brauchen eher feuchtere, humose Böden. Hübsch sind sie alle. Will man sie als Bodendecker, muß man ein bisschen Geduld haben, denn sie legen erst im zweiten Jahr nach der Pflanzung richtig mit dem Wachsen los.

Rhabarber

Ab Ende April wird auch der Rhabarber wieder erntereif. Zwei Drittel der Pflanze sollte beim Ernten immer stehen bleiben um die Pflanze nicht zu schwächen. Am besten ist es die kräftigsten Stängel mit einem Ruck herausdrehen. Das ist für die Pflanze schonender als abschneiden, auch wenn es sich brutaler anfühlt. Wenn sie möglichst viel ernten wollen, schneiden sie den Blütenansatz raus, denn die imposante Blüte entzieht der Pflanze viel Energie. Aber eigentlich ist so ein blühender Rhabarber auch ein schöner Anblick im Garten. Inzwischen bekommt man beim Staudenhändler auch Zierrhabarber der nicht geerntet wird, sondern einfach nur beeindruckend schön im Garten aussieht. Im Handel als Rheum palmatum var. tanguticum – Kron-Rhabarber, Sibirischer Zier-Rhabarber oder Chinesischer Rhabarber zu bekommen.

Eine Düngung mit Kompost oder Hornspähnen im Frühling tut dem Rhabarber gut.

Düngen

Beim Düngen ihrer Pflanzen wäre es generell besser auf Hornmehl oder Hornspäne zurückzugreifen. Vor allem das Hornmehl ist ein recht schnell wirksamer organischer Dünger, die Hornspähne sind eher gut für die Langzeitdüngewirkung, weil sie sich erst nach und nach zersetzen müssen. Beide enthalten fast nur Stickstoff und sollten nach dem Ausstreuen leicht in den Boden im Wurzelbereich eingearbeitet werden. Mineralische Dünger wie z. B. Blaukorn enthalten Phosphat und Kalium was meistens eh schon zu viel in unseren Böden vorhanden ist.

Löcher im Rasen – was tun?

Das Wiesenschaumkraut – eine Naturschönheit

Eine weitere Naturschönheit im April ist das Wiesenschaumkraut. Haben sie kahle Stellen im Rasen, pflanzen sie doch Wildblumen rein, anstatt nachzusähen. An eher schattigen und feuchten Rasenstellen eignet sich hierfür das Wiesenschaumkraut, was man ebenfalls bei einigen Staudenhändler als Jungpflanze (Cardamine pratensis) kaufen kann. Auch der Gehölzrand ist für das Wiesenschaumkraut geeignet. Wenn der Standort stimmt, verbreitet es sich nach und nach von selbst und sieht im April/ Mai einfach hübsch aus.

Und es punktet auch mit Insektenfreundlichkeit und scharf würzigem Geschmack. Die jungen Blätter liegen geschmacklich zwischen Meerrettich und Kresse, sollten aber nach der Blüte nicht mehr geerntet werden, dann werden sie nämlich bitter. Sie passen zu Wildkräutersalaten, Suppen und Kräuterbutter. Die Blüten sind eine schöne essbare Deko für allesmögliche.

Bis Ende Mai sollte Wiesenschaumkraut im Rasen, um es zu erhalten, nicht abgemäht werden und bei langen Trockenphasen freut es sich über etwas Gießwasser.

Tipp unserer Gärtnerin

Eigentlich wird auch empfohlen im April den Rasen nachzusähen. Überlegen sie sich doch, ob sie nicht auf die Nachsaat verzichten wollen, und stattdessen Margeriten oder Wiesensalbei an die mageren Stellen pflanzen wollen. Beides können sie beim Staudengärtner kaufen. Aber auch selbst aussähen ist nicht schwer und lohnt sich.

Im April ist auch die Forsythie in voller Blüte. Die meisten meinen, dass die üppig gelben Blüten selbstverständlich auch toll für die Bienen sind. Dabei sind sie für Insekten so nahrhaft wie Pappe, nämlich gar nicht. Es ist ein völlig pollenfreier Blühstrauch und gehört eigentlich in keinen naturnahen Garten und sollte bestenfalls durch einen nützlichen Blühstrauch ausgetauscht werden. Hängt ihr Herz aber sehr an dem strahlenden Gelb der Forsythie im Frühjahr, pflanzen sie doch die eher noch unbekannte „Forsythia Beatrix Farrand“. Sie blüht auch üppig mit großen, dunkelgelben Blüten, die tatsächlich Pollen haben und so als einzige Forsythie den Bienen Nahrung bietet.

Die Nützlinge

Haben sie Obstbäume oder andere Gehölze mit einem Lausproblem, können sie sich Hilfe vom Ohrenzwicker holen. Die fressen sehr gerne Blattläuse, Eier von Apfelwicklern, Milben und Gespinstmotten. Anlocken können sie ihn mit einem für ihn passend eingerichteten Tontopf, den man dann in den befallenen Baum hängt. Einfach ein klurzes Stück Ästchen an eine Schnur binden, und diese dann von innen durch das Loch von einem Tontopf ziehen. Danach den Topf mit Holzwolle oder Stroh füllen und – damit es beim Umgedrehen nicht rausfällt – die Öffnung mit einem Stück Maschendraht verschließen. Jetzt muß nur noch der Ohrenzwicker einziehen. Dazu braucht man etwas Geduld. Man stellt den gefüllten Blumentopf spätestens jetzt im April mit der Öffnung nach unten dorthin, wo man vermutet dass Ohrenzwicker überwintert haben, z. B. Kompost-Laub- und Reisighäufen. So ab Juni nimmt man dann die Töpfe samt eingezogenen Ohrenzwickern und hängt sie an der Schnur so in den Baum, dass der gefüllte Topf direkten Kontakt zum Baum hat, damit die Ohrenzwicker zum Fressen rein und raus krabbeln können.

Sollte im April ein solches kleines monsterähnliches Tier aus ihrem Wasserfass oder Teich krabbeln, können sie sich bald über eine hübsche Libelle freuen. Vor allem ist es toll, weil 2/3 der 85 Libellenarten in Mitteleuropa bedroht sind. Daher auch noch mal die Bitte, Wasser im Garten zu schaffen.