SCHOTTERGÄRTEN

Seit Juli 2020 sind nun in Baden-Württemberg Schottergärten verboten. Denn, Schottergärten sind keine Frage des Geschmacks. Schottergärten rauben Tieren und Pflanzen ihren Lebensraum. Sie tragen zu einer Erwärmung des Stadtklimas bei, vernichten das Bodenleben und stören in vielen Fällen auch den Wasserhaushalt. Schottergärten sind also keine Frage der persönlichen Gestaltung und des Geschmacks sondern illegal. Sie bedeuten einen Raubbau an der Natur und müssen in Zeiten des Artensterbens und der Klimakrise rückgebaut werden.

Die Landesbauordnung und das Landesnaturschutzgesetz untersagen Hausbesitzern in Baden-Württemberg, nicht überbaute Flächen ihres Grundstücks  als Schottergärten anzulegen. Auch  bereits existierende Schottergärten müssen beseitigt und  umgestaltet werden. Andernfalls drohen Kontrollen und Anordnungen.

Dies ist angesichts der Existenz noch immer vieler alter wie neuangelegter  Schottergärten bei vielen Grundstücksbesitzern und Gartengestaltern in Esslingen noch nicht angekommen.

Gerne beraten wir Sie, wie Sie Ihren toten Garten naturnah,  klimafreundlich und ohne erheblichen Pflegebedarf gesetzeskonform neu gestalten können.

Fakten über die Schottergärten die man vielleicht nicht kennt

  1. Nicht überbaute Flächen müssen laut Landesbauordnung begrünt werden. Nur zweckmäßige Befestigungen wie Einfahrten oder Wege sind von dieser Regelung ausgenommen. Schottergärten sind somit nicht zulässig
  2. Wird in Schottergärten undurchlässige Folie, Beton oder Asphalt verwendet, so liegt Vollversiegelung vor, was die Grundflächenzahl ändern kann.
  3. Schottergärten sind ökologisch wertlose und lebensfeindliche „Gartenflächen“ welche die Bezeichnung „Garten“ nicht verdienen.
  4. Der Pflegeaufwand der Schotterfläche bleibt nicht wie angenommen gering, auch Steine müssen gepflegt werden. In der Regel geht es drei Jahre im Sinne des Erbauers gut, dann kommt Moos und Unkraut doch wieder.
  5. Die Steinflächen heizen sich unter Sonneneinstrahlung stark auf und erhitzen unser Wohnumfeld noch mehr – nachhaltige Heizeffekte sind die Folge.
  6. Durch den Wegfall der Verdunstung von Pflanzen sinkt die Luftfeuchtigkeit, und damit fällt die kühlende Wirkung einer begrünten Fläche weg.
  7. Schotterflächenbieten nehmen unseren Tieren/Insekten Lebensraum und Nahrung. Es ist eine verlorene Fläche für Flora und Fauna.
  8. Ein natürlicher Wasserhaushalt ist auf der Schotterfläche nicht mehr möglich, der Boden trocknet aus.
  9. In Zeiten von Artenschwunds und Klimawandels ziehen viele Kommunen die Notbremse und erteilen ein generelles Schotterverbot.

Status Quo in Esslingen

Die Stadt Esslingen hat die Gesetzesnovellen bisher nicht durch Verbotsregelungen in örtlichen Bebauungsplänen konkretisiert. Andere Städte und Gemeinden haben dies schon längst veranlasst. Dennoch kann auch in Esslingen jeder Fall eines Schottergartens bei der Baurechtsbehörde (Landratsamt, bei großen Kreisstädten die Stadt selber) gemeldet und beanstandet werden.

Schottergärten sind weder für die Luftqualität noch die Vegetation gut und gehen zu Lasten der Natur. Sie haben so auch einen negativen Einfluss auf unsere Lebensqualität.

Fazit

Schottergärten sind keineswegs pflegeleicht. Daneben sind sie teuer, monoton und leblos, ökologisch wertlos und schlecht fürs lokale Klima.

Nicht ohne Grund schreibt daher die Landesbauordnung in § 9 vor: „Die nichtüberbauten Flächen der bebauten Grundstücke müssen Grünflächen sein.“ In der Praxis wird dieses Gebot auch in Esslingen offensichtlich vielfach ignoriert. Daher greift der aktuelle Entwurf des zukünftigen Landesnaturschutzgesetzes dieses Verbot auf und fasst es neu.

Wir setzen uns ein

… für eine Aufnahme des Schottergartenverbotes in die Esslinger Bauvorschriften.

… für eine Anordnung zum Rückbau von Schottergärten.

… für eine Vorschrift, dass Geländeflächen, die nicht bebaut sind, wasseraufnahmefähig hergestellt, bzw. belassen und dann begrünt und bepflanzt werden sollen.

Wir bieten Ihnen:

…  kostenfreie und fachmännische Beratung für die Gestaltung/ Planung einer pflegeleichten, artenreichen und stresstoleranten Bepflanzung Ihres Vorgartens und Ihrer Gartenbeete.

… eine für Ihre Lage und Ihre Wünsche passende Pflanzenliste

Ungärten

Bei der Veröffentlichung von Fotos achten wir darauf, dass keine Personen, Personen-, Firmen- oder Straßennamen u. Kfz-Kennzeichen auf Fotos oder im Text zu erkennen sind. Alle Aufnahmen wurden von einem öffentlichen, ebenerdigen Kamerastandpunkt aus gemacht. Sollte sich dennoch jemand von einem Bild verletzt fühlen – bitte einfach Kontakt mit uns aufnehmen unter .

Einige Beispiele wurden angelegt, nachdem die Gesetzesnovelle bereits beschlossen war. Wir beraten Sie gerne dabei, die widerrechtlich angelegten Flächen umzuplanen. Nutzen Sie die Möglichkeit!

Buntes Leben statt grauem Schotter

Es hat sich inzwischen herumgesprochen, dass Schottergärten schlecht fürs Klima und die Artenvielfalt sind. Doch was können Sie tun, wenn Sie bereits einen Schottergarten besitzen? Im Gespräch mit Besitzern eines Schottergartens erfahren wir oft, dass das „wohin mit dem ganzen Material“ ein zentrales Problem darstellt.

Die gute Nachricht: Sie müssen bei der Umwandlung in einen artenreichen Garten den ganzen Schotter nicht unbedingt entfernen und teuer entsorgen lassen. Denn viele heimische Wildpflanzen lieben steinig – magere Böden!

Wir zeigen Ihnen in wenigen Schritten, wie Sie Ihren Schottergarten innerhalb weniger Tage in einen pflegeleichten Blühgarten umwandeln können.

Umwandeln statt entfernen.

Die Vorteile:

  • ressourcenschonend
  • kostengünstig
  • pflegeleicht
  • unaufwändig
  • nachhaltig

Schottergarten umgestalten in 4 Schritten

  1. Entfernen Sie die Folie oder den Vlies unter dem Schotter, damit der Boden durchlässig für Wasser und Organismen wird.
  2. Füllen Sie ungewaschenen Sand oder oder Kiessand auf, um die größten Lücken im Schotter zu füllen, damit die Wildpflanzen den Boden durchwurzeln können (Füllmenge ca. 50 l pro Quadratmeter).
  3. Verarbeiten Sie heimischen Kompost. Hier lohnt sich darauf zu achten, dass der Hersteller zertifiziert ist und der Kompost unkrautfrei ist. (Füllmenge ca. 20 l pro Quadratmeter)
  4. Mischen Sie die oberen Schicht (etwa eine Handbreite) aus Schotter, Sand und Kompost, bis sie feinkrümelig ist.
Schottergarten begrünen

Schottergarten begrünen - wandeln sie ihn mit wenig Aufwand in ein Paradies für Schmetterlinge und Bienen um

Pflanzliste

Wildstauden (als Containerware)

Moschusmalve Malva moschata
Steppensalbe Salvia nemorosa
Jähriger Ehrenpreis Veronica spicata
Berg-Alster Aster amellus
Blutroter Storchschnabel Geranium sanguineum

Wildstauden gesät (als schnelle Lückenfüller)

Nelkenleimkraut Silene armeria
Wegerich – Natternkopf Echium plantagineum
Sandthymian Thymus serpyllum
Färberkamille Anthemis tinctoria
Blauer Lein Linus perenne

Wildblumenwiesen Arten

Wiesenflockenblume Centaurea jacea
Wiesenmargerite Leucathemum vulgare
Wiesenwitwenblume Knautia arvensis
Wiesensalbei Silvia pratensis
Taubenkropf-Leimkraut Sirene vulgaris
Echtes Labkraut Valium verum